Eingeschränkte und ökologische Rationalität: Ein Forschungsprogramm [Bounded and ecological rationality: A research program] (2001)

Abstract

Was ist rationales Urteilen und Entscheiden? Eine der klassischen Antworten auf diese Frage ist, dass Urteile und Entscheidungen dann rational sind, wenn sie mit den Regeln diverser normativer Systeme wie zum Beispiel der Wahrscheinlichkeitstheorie oder der "expected utility"-Theorie übereinstimmen. Mit dieser Auffassung von Rationalität geht die Fiktion einher, dass der rationale Agent über unbegrenzte Ressourcen an Zeit, Wissen und Verarbeitungskapazität verfüge. Uns Menschen stehen diese Ressourcen aber nur begrenzt zur Verfügung. Aus diesem Grund hat Herbert Simon menschliche Rationalität als eingeschränkte ("bounded") Rationalität konzipiert. Eingeschränkt rationales Urteilen ist aber keineswegs mit schlechtem Urteilen gleichzusetzen. Wir zeigen exemplarisch, dass einfache Heuristiken, die wenig Information benötigen, dennoch zu erstaunlich gen auen Urteilen gelangen können. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg liegt in ihrer ökologischen Rationalität, das heißt in ihrer Anpassung an die Struktur der Information in der Umgebung, in der sie arbeiten.

Bibliographic entry

Hertwig, R., & Hoffrage, U. (2001). Eingeschränkte und ökologische Rationalität: Ein Forschungsprogramm [Bounded and ecological rationality: A research program]. Psychologische Rundschau, 52, 11-19. doi:10.1026//0033-3042.52.1.11 (Full text)

Miscellaneous

Publication year 2001
Document type: Article
Publication status: Published
External URL: http://library.mpib-berlin.mpg.de/ft/rh/RH_Eingeschraenkte_2001.pdf View
Categories: Ecological RationalityExpected UtilityBounded RationalityEnvironment StructureProbability
Keywords: "adaptive tool box"eingeschränkte rationalitätheuristikenurteilen und entscheidenecological rationality

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